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Mut zu mehr Weiblichkeit und Verletzlichkeit

Autorenbild: Jacqueline DeissnerJacqueline Deissner

Die Blume kommt nicht zur Biene – die weibliche Energie empfängt, während die männliche handelt. Doch in unserer modernen Welt hat sich dieses Gleichgewicht oft verschoben, und viele von uns leben in einer umgekehrten Dynamik. So war es auch bei mir, bis ich wachgeküsst wurde und begann, die wahre Kraft meiner Weiblichkeit zu verstehen.

 

In einer Welt, die von männlichen Idealen und oft von narzisstischen Tendenzen geprägt ist, verlieren wir Frauen leicht den Kontakt zu unserer Weiblichkeit. Die Folgen spüren wir in uns: mehr Stress, das Gefühl, unsere innere Ruhe und unser Vertrauen in uns selbst zu verlieren. Unsere Gelassenheit schwindet, und mit ihr auch die Verbindung zu unserer tiefen, inneren Stärke.


Auch ich fand mich lange in einer Rolle wieder, in der ich stark, aktiv und strukturiert handeln musste, getrieben von äußeren Umständen. Diese Eigenschaften haben mich beruflich weit gebracht – zu finanzieller Unabhängigkeit und klaren Zielen. Dafür bin ich dankbar. Doch gleichzeitig spürte ich eine tiefe Sehnsucht, dem Leben mehr zu vertrauen, loszulassen und die Kontrolle abzugeben. Anstatt meine Unsicherheiten zuzulassen, versteckte ich sie hinter Forderungen und klaren Grenzen – in der Hoffnung, dadurch Sicherheit und Bestätigung zu finden.



Diese Dynamik spiegelte sich auch in meinen Beziehungen wider. Männer zogen sich oft von mir zurück, weil ich zu sehr in meiner männlichen Energie agierte. Ich war stark, kontrollierend, wollte alles selbst in die Hand nehmen – das funktionierte im Beruf, aber nicht in meinen Beziehungen. Oft hörte ich, sie könnten mir nicht geben, was ich suche, und ich verstand lange nicht, was damit gemeint war. Heute wird mir klar: Meine eigene starke, männliche Energie ließ wenig Raum für die ihre. Sie fühlten sich überflüssig oder nicht gebraucht, weil ich so viel selbst regelte.


Ironischerweise sehnte ich mich im Inneren nach genau dem, was ich unbewusst weggestoßen habe – nach einem Raum, in dem ich vertrauen, empfangen und loslassen kann. Es war ein schmerzlicher, aber wichtiger Lernprozess, zu erkennen, wie stark meine Energie die Dynamik in meinen Beziehungen beeinflusst hat.


Doch ich wurde wachgeküsst. Liebevoll. ;)

Und ich lerne gerade: In meiner Weiblichkeit liegt die Lösung.


Denn wenn wir Frauen uns erlauben, sanft, empfänglich und verletzlich zu sein, öffnen wir die Tür zu unserer eigentlichen Kraft. Weiblich zu sein bedeutet, dem Fluss des Lebens zu vertrauen und in unserer Verletzlichkeit Halt und Stärke zu finden.


Es braucht Mut, diese Weiblichkeit zurückzuerobern. Aber wenn wir diesen Schritt wagen, kehren Gelassenheit, Vertrauen und innere Stärke in unser Leben zurück. Es ist in Ordnung, loszulassen, sanft zu sein und unserer weiblichen Intuition zu folgen. In dieser Hingabe liegt unsere wahre Kraft – die Kraft, die uns zu mehr Leichtigkeit, Frieden und der Stärke führt, die immer in uns war.


Herzlichst,

Jacqueline Deissner I Coaching & Psychologische Beratung



 
 
 

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